Praktische Tipps für Ihre eigene Arbeit
Übungen
Die Übungen zu den Grundvorlesungen können Ihnen nicht nachdrücklich genug empfohlen werden. Die schriftlich zu bearbeitenden Hausaufgaben sollen zur Vertiefung und zum besseren Verständnis des Vorlesungsstoffes dienen. In der Regel werden diese Aufgaben während der Übungsstunden vorbesprochen; es wird Ihnen jedoch von den Übungsassistent*innen (das sind meistens Studierende höheren Semesters) dabei keine fertige Lösung präsentiert, sondern diese sollten Sie selbst suchen, indem Sie eigene Ideen einbringen und damit den Ablauf der Übungsstunde mitgestalten. Manchmal wird verlangt, dass Sie bei der Lösung nur beschränkte Hilfsmittel benutzen dürfen, etwa dass nur solche Resultate und Begriffsbildungen verwendet werden sollten, die bereits in der Vorlesung besprochen worden sind. Ihre schriftlichen Lösungen werden von Ihren Übungsassistent*innen durchgesehen und korrigiert und dann in den Übungsstunden nachbesprochen. Dabei können Sie aufgefordert werden, Ihre eigene Lösung selbst vorzutragen. Durch die erfolgreiche Teilnahme an den Übungen qualifizieren Sie sich zu den jeweiligen Modulprüfungen. Die Kriterien werden von den jeweiligen Dozent*innen festgelegt. Meist wird verlangt,
- dass ein bestimmter Prozentsatz der Aufgaben erfolgreich gelöst wird,
- dass Sie aktiv in der Übungsgruppe mitarbeiten,
- der Nachweis, dass Sie den Vorlesungsstoff beherrschen (z. B. durch Präsenzübungen).
Sie sollten sich mit möglichst vielen Übungsaufgaben auseinandersetzen. Dabei kann die Zusammenarbeit mit Kommiliton*innen sehr anregend sein. Versuchen Sie diese Zusammenarbeit von Anfang an. Falls für Sie hierbei die Gefahr besteht, dass Sie mehr fremde Ideen passiv aufnehmen und selbst weniger aktiv beitragen, dann sollten Sie sich zunächst alleine mit den Übungsaufgaben beschäftigen und erst dann Ihre Lösungsideen mit Ihren Kommiliton*innen besprechen.
Umgang mit Schwierigkeiten
Gehen Sie den Schwierigkeiten nicht aus dem Weg, indem Sie Aufgabenlösungen lediglich von anderen übernehmen, ob nur der Idee nach oder gar durch direktes Abschreiben. Wenn Sie jedoch trotz intensiver eigener Arbeit nicht weiterkommen, dann kapseln Sie sich mit Ihren Schwierigkeiten nicht ab, sondern besprechen Sie den Vorlesungsstoff mit Ihren Kommiliton*innen, und/oder fragen Sie Ihre Übungsassistent*innen oder Ihre Dozent*innen. Haben Sie keine Angst davor, möglicherweise eine „dumme“ Frage zu stellen und dadurch Ihre Unkenntnis zu offenbaren: Ihren Kommiliton*innen geht es vielleicht genauso, und das ist den Dozent*innen und Assistent*innen aus Erfahrung bekannt. Scheuen Sie sich auch nicht, begründete Kritik zu üben und stellen Sie ruhig auch mal während der Vorlesung oder in der Übungsstunde eine Frage, wenn Ihnen etwas schleierhaft vorkommt; es gibt an der Uni keine „mündlichen Noten“. Eine aktive und intensive Mitarbeit erhöht erfahrungsgemäß den Lernerfolg.
Mitschrift und Nachbereitung
Eine Vorlesungsmitschrift sollten Sie eigentlich in jeder Vorlesungsstunde anfertigen. Wie ausführlich diese Mitschrift sein soll, hängt sehr von Ihrem eigenen Arbeitsstil ab. Wenn Dozent*innen sich eng an ein Buch halten oder an das von ihnen herausgegebene Skriptum, oder Folien und andere Arbeitsunterlagen bereitstellt, dann genügen vielleicht einige Stichworte. Das Nachlesen in Büchern ist wichtig, reicht aber nicht. In jedem Falle sollten Sie auf der Grundlage Ihrer Mitschrift oder der Lektüre von Lehrbüchern in der Lage sein, den Stoff jeder Vorlesungsstunde noch einmal gründlich durchzuarbeiten. Dieses Nacharbeiten der Vorlesungen ist im Fach Mathematik besonders wichtig. Während der Vorlesung werden Sie nicht immer gleich alle Einzelheiten verstehen; das wird auch nicht erwartet. Dagegen erwarten Dozent*innen, dass Sie bis zur nächsten Vorlesungsstunde den dargebotenen Stoff gründlich durchgearbeitet haben und so weit damit vertraut sind, dass darauf aufbauend die Vorlesung weitergeführt werden kann. Die Planungen gehen davon aus, dass Sie etwa eine Stunde Nacharbeitszeit pro Vorlesungsstunde benötigen. Ob Sie damit auskommen, hängt von Ihrer Arbeitsweise ab. In jedem Falle sollten Sie mindestens diese Arbeitszeit in Ihrem wöchentlichen Stundenplan fest einplanen, dazu ausreichend Zeit zur Bearbeitung der Übungsaufgaben. Das bedeutet, dass ein Veranstaltungsplan mit 20 Wochenstunden Vorlesungen und Übungen eine ganze Woche ausfüllt.
Es ist von Vorteil, wenn Sie sich mit Kommiliton*innen zusammentun zu gemeinsamer Nacharbeit in einer Arbeitsgruppe. Dabei sollten Sie jedoch darauf achten, dass Sie in Ihrer Arbeitsgruppe genügend Spielraum zu eigener aktiver Mitarbeit besitzen; es genügt i. A. nicht, sich an eine bestehende Arbeitsgruppe anzuschließen, um dort nur passiv zu profitieren. Wenn Sie die Nacharbeit während des Semesters nicht ganz schaffen, dann holen Sie den Rest unbedingt in den Semesterferien nach.