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ForschungERC Synergy Grant für Heidelberger Mathematikerin

Anna Marciniak-Czochra erhält hochdotierte Forschungsförderung zusammen mit Wissenschaftlern des BioQuant, DKFZ, und aus Paris.

Die Fähigkeit von Stammzellen zur Selbsterneuerung und Differenzierung ist Gegenstand des Projekts „PerPetuating Stemness: From single-cell analysis to mechanistic spatio-temporal models of neural stem cell dynamics“ (PEPS). Um bei Bedarf neue Zellen bilden zu können, verfügt der Körper über verschiedene Systeme an sogenannten Stammzellen, die sich teilen können – entweder, um die benötigten Zellen zu bilden, oder aber, um den Stammzellen-Vorrat zu erneuen. Wie im Gehirn von Wirbeltieren die Balance zwischen diesen beiden Prozessen durch komplexe Interaktion zwischen den beteiligten Zellen über die Lebenszeit erhalten wird, soll im PEPS-Projekt untersucht werden. Dazu werden experimentelle Methoden, Datenanalyse und mathematische Modellierung neu entwickelt und kombiniert. Zwei Teams der Universität Heidelberg sind maßgeblich an der Forschung beteiligt: Prof. Marciniak-Czochra leitet am Institut für Angewandte Mathematik die Forschungsgruppe „Angewandte Analysis und Modellierung in der Biologie“ und ist Mitglied im Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen. Mit seiner Gruppe „Biostatistik für Omics-Daten“ forscht Prof. Anders am BioQuant-Zentrum. Koordiniert wird das Vorhaben am Deutschen Krebsforschungszentrum von Prof. Dr. Ana Martin-Villalba, die am DKFZ die Abteilung „Molekulare Neurobiologie“ leitet und zugleich eine Professur an der Universität Heidelberg innehat. Vom Institut Pasteur in Paris (Frankreich) ist die Biologin Dr. Laure Bally-Cuif eingebunden. Der ERC stellt für das Projekt PEPS rund elf Millionen Euro zur Verfügung; die Arbeiten an der Ruperto Carola werden mit einem Anteil von knapp 3,8 Millionen Euro gefördert.

Mit den ERC Synergy Grants werden Verbundprojekte gefördert, die aufgrund ihrer Komplexität von mehreren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und ihren Gruppen bearbeitet werden, um zu Durchbrüchen zu gelangen, die in Einzelprojekten nicht erreicht werden könnten. Dafür stellt der Europäische Forschungsrat Fördermittel in Höhe von bis zu zehn Millionen Euro, in besonderen Fällen auch bis zu 14 Millionen, zur Verfügung. Die ERC-Synergy-Projekte können eine Laufzeit von bis zu sechs Jahren haben.