Künstliche Intelligenz in der Medizin: offene ethische Fragen einer Revolution
- Termin in der Vergangenheit
- Dienstag, 13. Mai 2025, 18:00 Uhr
- Hörsaal Mathematikon (INF 205)
- Prof. Dr. Lena Maier-Hein
- PD Dr. Markus Herrmann
Von der Diagnostik in der Radiologie bis zur Therapieempfehlung im Tumorboard, vom Aufsetzen von Arztbriefen bis zum Setzen von Nähten in der Chirurgie – KI wird alle Bereiche der Medizin grundlegend verändern. Umfang und Geschwindigkeit dieser Revolution lassen befürchten, dass sie die große Spannweite von Menschen und Institutionen im Gesundheitssystem mit einer extremen Schieflage trifft. Auf der einen Seite stehen verbesserte Behandlungsmethoden, technische Alternativen zu einem überforderten medizinischen Personal wie auch die entsprechenden wirtschaftlichen Vorteile. Auf anderer Seite droht die Gefahr von weiterer Benachteiligung marginalisierter Gruppen, Monopolbildung und einer verfahrenen Mensch-Maschine-Interaktion. Was sind die ethischen Anforderungen an die Transformation der Medizin durch KI?

Adresse
Hörsaal Mathematikon
Im Neuenheimer Feld 205
69120 HeidelbergVeranstaltungstyp
Vortrag
Zu den Personen
Lena Maier-Hein ist Professorin an der Universität Heidelberg, geschäftsführende Direktorin des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg und Leiterin der Abteilung Intelligente Medizinische Systems (IMSY) am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Ihre Forschung konzentriert sich auf die KI-basierte biomedizinische Bildanalyse mit einem speziellen Schwerpunkt auf den chirurgischen Datenwissenschaften. Sie wurde mit mehreren Wissenschaftspreisen ausgezeichnet, darunter dem Heinz Maier Leibnitz-Preis 2013 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dem Berlin-Brandenburg Akademiepreis 2017/18, dem Badenwürttembergischem Landesforschungspreis 2024 und dem Deutschen Krebspreis 2024. Außerdem erhielt sie einen Starting Grant (2015-2020) und einen Consolidator Grant (2021-2026) des Europäischen Forschungsrats (ERC).
Markus Herrmann leitet das Thema KI-Ethik am neu gegründeten Institut für Medizin und Datenethik der Medizinischen Fakultät und ist Privatdozent am Philosophischen Seminar Heidelberg. Er ist Sprecher des Priority Research Theme Fair and Equal Patient Acces des Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen und hat dort auch die Leitung des Nationalen Patient Access and Outreach Kommittees inne. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört die Ethik der Interaktion von Mensch und Maschine in der Medizin sowie Theorien von Selbstbewusstsein und personaler Identität.