Collecting feedback and deriving requirements
- Termin in der Vergangenheit
- Thursday, 20. March 2025, 10:00
- INF 205, SR1
- Leon Radeck
Adresse
Mathematikon INF 205
Raum 2/101 (SR1)Veranstaltungstyp
Disputation
Kontext
Nutzerfeedback spielt eine wichtige Rolle in der Softwareentwicklung, da es die Akzeptanz von Systemen verbessert, Projektausfälle reduziert und die Kundentreue positiv beeinflusst. Zur Realisierung dieser Vorteile, sammeln, analysieren und validieren Softwareorganisationen aktiv Feedback, um Änderungen an bestehenden Anforderungen oder neue Anforderungen abzuleiten. Allerdings wird die Feedbacksammlung und Anforderungsableitung durch mehrere in der Literatur beschriebene Probleme erschwert. Feedback von einer kleinen Anzahl an Nutzern kann zu nicht repräsentativen oder unvollständigen Anforderungen führen; vages oder unklar formuliertes Feedback erschwert die Zuordnung zu Anforderungen; Feedback, das nicht detailliert genug ist, um Änderungen an der Anwendung vorzuschlagen, kann nicht zur Ableitung von Anforderungen verwendet werden; der Zeitpunkt für das Sammeln von Feedback kann nicht kontrolliert werden, wenn man nur darauf wartet, dass die Nutzer selbstständig Feedback abgeben; und Feedback, das zur Ableitung von Anforderungen verwendet wird, muss validiert werden, um die Unterstützung durch Nutzer sicherzustellen.
Zielsetzung
Ziel dieser Arbeit ist es, einen Ansatz für Anforderungsingenieure vorzustellen, der es ihnen ermöglicht, Feedback zu sammeln und Anforderungen abzuleiten, ohne auf die genannten Probleme zu stoßen. Der Ansatz besteht aus einem Prozess zur Sammlung von Feedback und der Ableitung von Anforderungen sowie der Plattform „smartFEEDBACK“, die diesen Prozess unterstützt.
Methode
Um das Ziel zu erreichen, folgt die Arbeit der Design-Science-Methode, bestehend aus Problemuntersuchung, Lösungsentwurf und Lösungsvalidierung. Die Problem-untersuchung umfasst eine systematische Mapping-Studie, um den aktuellen Stand und die Praxis der Feedbacksammlung über Plattformen zu verstehen. Plattformen sind Online-Tools, die die Sammlung von Feedback von mehreren Stakeholdern und den Austausch über dieses Feedback ermög lichen. Die Ergebnisse der Problemuntersuchung bilden die Grundlage für den Lösungsentwurf. Der Lösungsentwurf umfasst das Design des Prozesses und der Plattform. Die Lösungsvalidierung überprüft, ob der Ansatz machbar und effektiv ist, ob die Nutzer zufrieden sind und ob der Ansatz verbessert werden kann. Für die Lösungsvalidierung wird der Ansatz im Forschungsprojekt SMART-AGE angewendet, das den Einsatz von vier miteinander vernetzten Apps untersucht, die für ältere Erwachsene entwickelt wurden, um deren Lebensqualität zu verbessern.
Beiträge
Wir leisten einen Beitrag durch die Bereitstellung unseres Ansatzes, der es Forschern und Praktikern ermöglicht, Feedback zu sammeln und Anforderungen abzuleiten, ohne auf die genannten Probleme zu treffen. Darüber hinaus tragen wir mit unserer Mapping-Studie bei, die als Grundlage für zukünftige Mapping-Studien oder als Orientierung für die Entwicklung individueller Plattformen dienen kann. Wir bieten auch einen Datensatz , der Einblicke in die Änderungswünsche der Nutzer von SMART-AGE ermöglicht. Dieser Datensatz ist nützlich für Forscher und Praktiker, die die Bedürfnisse dieser Nutzergruppe verstehen möchten. Schließlich tragen wir mit einer Validierung der Machbarkeit, Effektivität, Nutzerzufriedenheit und Verbesserungsmöglichkeiten des Ansatzes bei und bieten so eine Basis auf der Forscher ihre Ansätze vergleichen können.